Zu den beeindruckendsten Unternehmungen auf Hokkaidō gehört sicher die Besteigung des aktiven Vulkans Usu im von der UNESCO ausgezeichneten Shikotsu-Toya-Nationalpark. Die Wanderung lässt sich bestens mit einem Abstecher zum Toya-See kombinieren und als Tagesausflug von Sapporo organisieren.
Vulkane im Sonnenuntergang
Allein die Fahrt zum See ist bereits ein Highlight. Mit dem Auto beträgt die einfache Strecke ab Sapporo circa zwei Stunden. Der majestätische Yōtei-zan, ein dem Fuji verblüffend ähnlich sehender Vulkan, zieht an uns vorbei. Und ziert das Panorama eines beeindruckenden Sonnenuntergangs auf dem späteren Rückweg.
Aussicht genießen: bitte ohne Heli
Der Toya-See sieht auf Google Maps wie ein Donut aus: Perfekt rund und mit einer kleinen Insel in der Mitte. Rundherum befinden sich tolle Aussichtspunkte, die sich mit dem Auto ansteuern lassen. Neben Fotomöglichkeiten bietet einer der Aussichtspunkte die Möglichkeit eines Helikopter-Rundflugs über See und Umland.
Auch wenn es für unsere Verhältnisse erschwinglich ist, empfehle ich der Natur zu Liebe, davon abzusehen. Auf unserer anschließenden Wanderung auf den Schichtvulkan Usu müssen wir leider feststellen, dass die Helis einen Höllenlärm veranstalten und die Ruhe und Friedlichkeit der Natur stören. Wenn es schon für uns als Wanderer so unangenehm ist, mag ich mir nicht vorstellen, welche Zumutung es für die Tiere ist.
Panoramaweg: Besteigung des Mount Usu
Die Wanderung auf den Berg Usu möchte ich euch dagegen unbedingt ans Herz legen. Der Usu ist ein aktiver Vulkan, der in regelmäßigen Abständen ausbricht, zuletzt im Jahr 2000.
Die Wanderung ist eher ein Spaziergang, auch wenn auf dem Rückweg einige Treppenstufen zu erklimmen sind. Wenn ihr gut drei Stunden für Hin- und Rückweg einplant, seid ihr auf der sicheren Seite.
Eine Seilbahn bringt euch zum Ausgangspunkt. Danach lauft ihr auf makellos ausgebauten Pfaden entlang des Kraters und genießt das atemberaubende Panorama. Zur einen Seite erstrecken sich das Meer und die Bucht von Usu. Zur anderen eröffnen sich unterschiedliche Perspektiven auf den beeindruckenden Vulkankrater.
Snow Fairy: Hokkaidōs süßes Maskottchen
In den Souvenirläden auf Hokkaidō begegnet euch immer wieder ein überzeichnet rundlicher, entzückender Vogel. Wir haben das knuffige Tierchen fälschlicherweise für eine Eule gehalten, bis wir dahinter kamen, dass es sich um einen auf Hokkaidō vorkommenden kleinen Vogel namens „snow fairy“ (Japanisch shima-enaga) handelt.
Die „snow fairy“ hat sich zum inoffiziellen Maskottchen Hokkaidōs gemausert und wird vermarktet, was das Zeug hält. Eventuell bin sogar ich hier weich geworden und habe mir einen der flauschigen Federbälle als Souvenir aus einem Raststätten-Automaten gewürfelt.
Kunst in der Natur: Skulpturenpfad am Toya-See
Im Anschluss an die Wanderung haben wir uns die Beine noch etwas am Toya See vertreten. Es gibt dort einen interessanten Skulpturenpfad. Mit dem See im Hintergrund lassen sich tolle Bilder machen.
Es hat uns viele Freude bereitet, einfach nur am See zu sitzen, Obst zu essen und die japanischen Familien mit ihren braven Kindern zu beobachten, die den See scheinbar ebenfalls sehr gerne in ihrer Freizeit aufsuchen.
Authentische Tempura Soba
Wenn ihr nach der vielen Bewegung eure Energiespeicher wieder auffüllen möchtet, empfehle ich euch die Tempura Soba im Restaurant 寿五六.
Die Einrichtung des Restaurants ist im japanischen Stil: Gäste sitzen auf Tatami-Matten am Boden und essen an einem niedrigen Tisch. Bitte vergesst nicht, eure Schuhe auszuziehen, bevor ihr die Tatami-Matten betretet. Man entwickelt einen Blick dafür, aber am Anfang ist es eine Gewöhnungssache für uns Westler.
Die Kommunikation ist eine kleine Herausforderung: Das Menü ist auf Japanisch und die Inhaber sprechen kein Englisch. Unter Zuhilfenahme von Google Translate und in Teamarbeit mit anderen Gästen, ließ sich die Situation für uns lösen und der Aufwand wurde fürstlich entlohnt.
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