Sapa: Trekking in Vietnams nebeligem Norden

Die Mischung aus kultureller Tiefe, touristischen Fallstricken und harschen Wetterbedingungen macht Trekking in Sapa zu einem Abenteuer, das garantiert in Erinnerung bleibt.

Eingebettet in die atemberaubende Bergwelt Nordvietnams liegt die Stadt Sapa. Gegründet wurde Sapa im Jahr 1922 als französische Kolonialstation. Heute ist die Stadt der Dreh- und Angelpunkt für alle, die Vietnams Norden bereisen. Die Region beheimatet zahlreiche ethnische Minderheiten, darunter die Hmong und Red Dao, die sich ihre jahrhundertealten Traditionen bis in die heutige Zeit bewahrt haben.

Mit einer Höhe von 1.600 Metern über dem Meeresspiegel herrscht in Sapa ein sehr kühles Klima – ein krasser Gegensatz zur Hitze Hanois, wie ich schon kurz nach meiner Ankunft feststelle.

Anreise Deluxe

Mein Fahrt nach Sapa mit einem VIP-Bus läuft trotz schlimmer Erwartungen reibungslos. Da Stella den Bus für mich gebucht hatte, wusste ich bis zuletzt nicht, über welche Firma der Transport stattfinden würde. Als ich das Busunternehmen Sao Việt dann recherchierte, rutschte mir erst einmal das Herz in die Hose: Die Bewertungen auf Google waren unterirdisch.

Meine klare Lektion aus dieser Geschichte ist: Man darf Google Rezensionen einfach nicht blind vertrauen. Manche Rezensenten beklagten sich beispielsweise über die Unfreundlichkeit des Busfahrers und das Hupkonzert beim Fahren. Oder dass ihnen die Schuhe beim Betreten des Busses „abgenommen“ wurden. Diese Menschen brauchen leider etwas Nachhilfe in asiatischer Kultur:

Die Vietnamesen im Norden des Landes sind nicht nur geographisch sehr nahe an China. Überschwängliche Freundlichkeit ist in diesem Kulturkreis einfach nicht so üblich. Das heist nicht, dass die Menschen verkehrt sind. Tatsächlich konnte ich beobachten, dass die Offenheit der Vietnamesen zunimmt, je weiter südlich man sich im Land bewegt. Dann entspricht der Service gegenüber Touristen vielleicht auch mehr dem Bild, das viele aus dem Thailand-Urlaub haben.

Hier hingegen ist alles auf Effizienz ausgelegt und ich finde das total in Ordnung. Ja, die Schuhe werden aus Hygienegründen beim Betreten des Busses ausgezogen und in einem Stoffbeutel verstaut, den man bei jedem Stopp wieder ausgehändigt bekommt. Vor dem Betreten asiatischer Haushalte zieht man auch die Schuhe aus, warum also nicht hier? Und mal ehrlich: Haben wir nicht alle etwas davon, wenn kein Straßendreck in den Schlafabteilen landet?

Mit dem VIP-Bus in den Norden

Eine halbe Stunde vor Abfahrt suche ich das Büro des Busunternehmens auf und tausche meine Reservierung gegen ein Ticket. Beim Warten treffe ich auf zwei Holländerinnen mittleren Alters. Ich weiß es noch nicht, doch sie werden mich während meines kompletten Sapa-Aufenthalts begleiten.

Sie bewundern meinen Mut als Alleinreisende und erzählen von ihrem Lebensarbeitszeitkonto bei der holländischen Regierung, das sie auf diesem Trip abfeiern. Wir unterhalten uns, bis wir von einem Mitarbeiter zum Straßenrand geleitet werden, wo ein junger Kerl fürsorglich unser Gepäck in den eintreffenden Bus verlädt.

Die Fahrt verläuft so ruhig, dass ich fast komplett durchschlafe. Fahrer und Beifahrer unterhalten sich in Zimmerlautstärke, was man ihnen bei einer Reise von mehr als sechs Stunden wohl kaum verübeln kann. Und die gelegentliche Hupe beim Überholen muss man in Vietnam definitiv ertragen. In vielen asiatischen Ländern ist das eine Art sich bei Kurven oder beim Überholen anzukündigen – und kein Alarmsignal kurz vor einem Crash wie hierzulande.

Reisen mit Stil

Als ich wieder aufwache, bietet sich mir ein beeindruckender Ausblick auf nebelverhangene Reisterassen und eine Wasserbüffel-Herde. Über Serpentinen windet sich der Bus die letzten beiden Stunden die Berge hinauf.

Good to know: Echte Profis wählen im Bus eines der unteren Betten, denn dort schwankt es weniger. Gerade wenn ihr zu Reiseübelkeit neigt, könnte das für euch den entscheidenden Unterschied machen!

Fansipan Terrace: Unterkunft mit (potenzieller) Aussicht

Mein Homestay liegt dort, wo sich die Touri-Stadt Sapa langsam ausdünnt und bietet atemberaubende Ausblicke auf die Reisterassen am Fuße des Fansipan. Mit seinen 3.143 Metern ist der Fansipan nicht nur der höchste Berg Vietnams, sondern ganz Indochinas. Eine Besteigung hätte mich sehr gereizt. Aufgrund der schwierigen Witterungsbedingungen im Dezember musste ich dieses Ziel jedoch von meiner Liste streichen.

Sapa versinkt im Nebel. Und taucht bis zum letzten Tag meines Aufenthalts nicht daraus auf. Es ist klirrend kalt. Und wenn es nicht direkt regnet ist es durch die herabnieselnde Feuchtigkeit aus den Nebelschwaden dauerhaft nasskalt. Aussicht auf Reisterassen? Kann ich nur den Bildern im Internet entnehmen. Mich begrüßt jeden Morgen eine weiße Nebelwand vor dem Fenster.

Dass ich ein komplettes Set an Winterkleidung, inklusive langer Ski-Unterwäsche, wärmendem Flies, Handschuhen, Schal und Mütze mitgebracht habe war eine wirklich smarte Idee. Meine weißen Sneaker, die mich durch Hanois Straßen getragen haben, nicht so sehr. Sie sind bereits nach dem Weg von der Bushaltestelle zum Homestay irreparabel verschmutzt. Trotzdem fühle ich mich wahnsinnig autark, als ich die Taxi-Mafia bei unserer Ankunft am Busbahnhof links liegen lasse, meinen Rucksack schultere und einfach zu meiner Unterkunft spaziere. Süße Schulkinder rufen mir ein begeistertes „Hello“ entgegen und ein kleines Mädchen gibt mir im Vorübergehen ein High Five. Ich bin glücklich und das Wetter kann mir gar nichts.

Touristische Fallstricke

Gleichzeitig merke ich: Sapa ist eine Touristen-Hochburg. „Nette“ Frauen in der Tracht der Bergvölker laufen neben mir her und wollen mir Shopping oder Trekking verkaufen. Sie wirken auf mich nicht authentisch, sondern wie Statistinnen vor einer Film-Kulisse. Statt Streetfood-Läden ziehen mit aggressiven Neon-Schildern beworbene Kebab- und Pizza-Restaurants an mir vorbei.

Besonders traurig: Eines Abends sehe ich bei Kälte und Regen ein kleines Mädchen in traditioneller Kleidung auf einem zentralen Platz in der Stadt stehen und zu Musik aus lauten Boxen einen ungelenken Tanz aufführen. Die Mutter sitzt in einiger Entfernung am Straßenrand, beobachtet alles und sammelt in regelmäßigen Abständen das Geld ein, das ihr mitleidige Tourist:innen zustecken.

Es ist schwer hier einfach weiter zu gehen. Aber zahlreiche Plakate in Restaurants und Unterkünften weisen darauf hin, dass man durch Geldspenden das Problem nur verstärkt. Denn es signalisiert: Ich muss nicht zur Schule gehen, ich komme auch mit dem Geld der Touristen über die Runden.

Zwei Orte sind wirklich Pflichprogramm, wenn ihr in der Stadt Sapa seid:

Thong Dong Vegan Kitchen & Café

Dieses Restaurant bietet einen wunderbar gemütlichen Rückzugsort vor Sapas bitterer Kälte. Nachdem ihr ein paar Treppenstufen in einer schmalen Gasse erklommen habt, eröffnet sich euch beim Eintreten in ein uriges Holzhaus ein Traum von einem Restaurant: Das Essen ist absolut überragend. Ihr könnt hier vietnamesische Klassiker testen, die ohne tierische Zutaten oder Übermengen Zucker auskommen. Dafür aber haufenweise köstliches Gemüse aus der Region enthalten. Man spürt die liebevolle Zubereitung in der bedachten Auswahl und Kombination von Zutaten, aber auch in der Art und Weise, wie die Gerichte angerichtet werden. Eine Freude für alle Sinne!

Diese Liebe zum Detail lässt sich auf im Interieur entdecken. Eine Wand des Restaurants besteht aus einem Regal, das von oben bis unten mit Büchern in unterschiedlichsten Sprachen befüllt ist. Eine Katze gesellt sich zu meinen Füßen, während die Wärme aus einem Heizlüfter meine kalten Glieder auftaut.

An den Wänden und auf süßen kleinen Tischkärtchen sind tiefgründige und berührende Sprüche großer Persönlichkeiten abgedruckt, über die ich lange sinniere während köstliche Sommerrollen, eine dampfende vegetarische Pho, gebratene Gemüse-Nudeln mit Tofu und ein Mango-Cashew-Dessert vor mir auf dem Tisch landen.

Eden Central Massage & Spa

Dieser Massage-Salon liegt sehr zentral an der Fansipan Straße und ist entsprechend gut besucht. Ich habe zwei Mal spontan einen Platz ergattert, aber auch erlebt, das Gäste ohne Reservierung abgewiesen wurden.

Beide Male, die ich im Eden zu Gast war, haben mich begeistert. Beim ersten Mal habe ich mir für 13 Euro nur Nacken und Schultern massieren lassen, um erst einmal zu testen, wie mir der Ort zusagt. Ich lasse mich seit Jahren regelmäßig massieren und bin bei diesem Thema zugegeben recht kritisch. Nachdem das jedoch ein tolles, professionelles und entspannendes Erlebnis war, habe ich beim zweiten Mal eine Ganzkörper-Massage und ein traditionelles Kräuterbad gebucht. Es war himmlisch. Die Masseurinnen sind alle super ausgebildet und gehen nach dem gleichen Schema vor. Der Ort ist warm, sauber und ästhetisch ansprechend. Und die Preise für Spa-Leistungen sind, wie überall in Vietnam, mit europäischem Einkommen sehr gut zu verschmerzen.

Kräuterbad in einem Zuber aus Zypressenholz

Good to know: Wer in Sapa und Umgebung unterwegs ist, wird unweigerlich auf das Angebot stoßen ein herbal bath auszuprobieren. Im traditionellen Sinn handelt es sich hierbei um eine therapeutische Behandlung, wie sie bei den ethnischen Minderheiten in den Bergdörfern praktiziert wird.

Die Red Dao sind eine von insgesamt 54 solcher Minoritäten in Vietnam. Sie sind berühmt für ihre Heilbäder aus medizinischen Pflanzen, die sie in den umliegenden Wäldern sammeln. Jede Familie hat ein eigenes Rezept für den Badezusatz, welches von Mutter zu Tochter weitergegeben wird. Oft sind Hollunder, Melisse, Feigen- und Pfefferblätter sowie Zimt Teil des Suds. Was heute ein Wellness-Trend ist, diente ursprünglich dazu, Frauen nach der Geburt zu stärken. Müde Wandernde wissen heute die heilsame Wirkung auf schmerzende Muskeln zu schätzen.

Trekking unter Schwestern

Wie vermutlich die meisten Besucher:innen von Sapa hatte ich vor allem eines auf meiner To Do Liste: Trekking. Ich habe mich dazu entschieden, drei Tage lang in den umliegenden Bergdörfern Wandern zu gehen. Und dafür die Agentur Sapa Sisters ausgewählt. Sapa Sisters ist ein soziales Unternehmen, das fast ausschließlich von Frauen geleitet wird. Alle Guides sind Hmong-Frauen aus den umliegenden Dörfern.

Trekking mit Sapa Sisters

Ich fand es äußerst unterstützenswert mit meinem Geld zum lokalen Einkommen beizutragen, auch wenn es sicher nicht das günstigste Angebot in der Umgebung ist. Hmong-Hochlandbewohner sind viel stärker von Armut betroffen und haben mehr Hindernisse beim Zugang zu Kapital und Geschäftsverbindungen als die vietnamesische Mehrheit im Land. Der Tourismus stellt oft die einzige Möglichkeit für diese Menschen dar, um ein nachhaltiges Einkommen zu erzielen und ihre Familien und Dorfgemeinschaft zu unterstützen.

Das Unternehmen wird im Lonely Planet empfohlen und ist entsprechend gefragt. Eine Reservierung im Voraus ist unbedingt zu empfehlen. Ihrem exzellenten Ruf werden die Sapa Sisters meiner Erfahrung nach zum größten Teil gerecht. Ein paar Einschränkungen möchte ich vornehmen, diese lest ihr weiter unten im Artikel.

Tag eins: Ernüchternde Rutschpartie

Das Büro der Sisters markiert den Start- und Endpunkt aller Touren und ist zentral in der Stadt gelegen. Von meinem Homestay aus ist es fußläufig in 10 Minuten erreichbar. Ich checke aus dem Fansipan Terrace aus und gönne mir eine herrlich heiße Gemüse-Pho zum Frühstück. Die meisten Gastronomiebetriebe in Sapa sind mit Heizlüftern und Feuerschalen ausgestattet, um es ihren Gäst:innen trotz kalter Temperaturen so angenehm wie möglich zu machen. Das Fansipan Terrace bildet leider die Ausnahme. Im Essbereich ist es ziemlich zugig.

Gemüse Pho zum Frühstück

An diesem Morgen herrscht zudem Chaos: Reisende wollen ein- und auschecken, zwischendurch muss das Frühstück aufgenommen und ausgegeben werden. Am Vorabend ist das Kartengerät ausgefallen und ich musste obwohl ich todmüde war, durch Regen und Schlamm zum nächsten Geldautomaten laufen, um meine Zimmergebühr bar zahlen zu können.

Mein Zimmer hatte zum Glück ein eigenes Bad. Ich habe in den Rezensionen gelesen, dass die geteilten Toiletten wohl sehr unhygienisch ist. Und der Geruch, der einem auf dem Flur entgegenschlägt, bestätigte das. Ich hatte einen guten Aufenthalt, würde das Homestay in Summe aber nicht weiter empfehlen. Ich habe im Laufe meiner Reise wirklich toll geführte Unterkünfte privater Gastgeber:innen erleben dürfen, hinter die das Fansipan Terrace leider in der Retrospektive ziemlich zurückfällt.

Good to know: Es wird übrall empfohlen, sich vor dem Trekking mit Snacks einzudecken. Das nutzen viele Geschäfte in Sapa schamlos aus. Die Preise für Nüsse, Süßigkeiten und co. sind ein Vielfaches dessen, was es eigentlich kosten sollte. Um das zu umgehen, müsstet ihr den Stadtkern verlassen und einen lokalen Markt besuchen. Wenn dafür keine Zeit ist, empfehle ich: Beschränkt euch auf das Nötigste. Ich war auf dem kompletten Trip bestens versorgt. Die Mahlzeiten sind so getaktet, dass ihr eigentlich keine Chance habt, zwischendrin hungrig zu werden.

Und: Hebt ordentlich Bargeld ab. Es ist logisch, dass es in den Bergen keine ATMs gibt. Ihr werdet aber Kleingeld für Getränke entlang des Weges benötigen, die bei den Mahlzeiten nicht inbegriffen sind. Außerdem wollt ihr eurem Guide am Ende sicher ein Trinkgeld für guten Service geben und das vorher einplanen. Und nicht wie ich am Ende unbeholfen das zusammenzukratzen, was noch in eurem Geldbeutel zu finden ist.

Siehe da, im Büro der Sapa Sisters treffe ich die netten Holländerinnen aus dem Bus wieder. Das sind die netten Zufälle, die ich am Backpacken so liebe.: Am Ende landen wir doch alle auf denselben Routen. Zudem warten ein Vater-Sohn-Gespann aus den USA und einer stiller Asiate mit mir in der Lobby. Meinen großen Rucksack deponiere ich für die nächsten Tage im Gepäckraum.

Gepäckaufbewahrung

Ich erfahre, dass meine Guide leider ausfällt, da ihr Baby krank ist. Stattdessen wird mir kurzerhand eine bezaubernde Frau namens Ly zugeteilt, mit der ich die nächsten Tage verbringen werde. Ly erzählt mir, dass sie sechs Kinder hat, die sie aufgrund ihres vergleichsweise guten Einkommens allesamt auf die Schule schicken kann. Sie arbeitet bereits sieben Jahre für Sapa Sisters.

Trübe Aussichten

Schon auf den ersten Metern der Tour wird mir klar: Die Witterungsbedingungen machen das Trekken zur Schlitterpartie. Egal, was ihr lest: Ich würde niemandem empfehlen, hier auf eigene Faust loszuziehen. Wie geübt man im Wandern auch sein mag: Unter diesen Konditionen würde in Europa niemand in die Berge gehen. Abgesehen davon, dass die Pfade sich im Matsch verlieren und die Routen in keinster Weise gekennzeichnet sind, kam es vor, dass improvisierte Brücken einfach nicht mehr passierbar waren. Wer dann nicht weiß, welche alternativen Wege ans andere Ufer führen, schaut in die Röhre.

Es dauert nicht lange, bis die ersten Touris rutschen und fallen. Es ist auf tragische Weise komisch. Natürlich nur so lange sich niemand ernsthaft verletzt. Und solange man selbst nicht unten liegt. Ich möchte ja nicht prahlen, aber irgendwie doch: Es gleicht einem Wunder, dass ich mich in den nächsten drei Tagen unter diesen Bedingungen kein einziges mal hinlege. Der Schutzengel, der mich seit Jahren auf meinen Reisen begleitet, macht einen verdammt guten Job.

Ich treffe auf ein deutsches Pärchen, das in Jeans und weißen Turnschuhen unterwegs ist. Wir verkalkulieren uns im Ausland sicher alle einmal mit dem Wetter oder unterschätzen die Bedingungen, die uns vor Ort erwarten. Aber es lässt sich nicht wegdiskutieren, dass das natürlich eine denkbar schlechte Wanderausrüstung ist. In einem kurzen Austausch erfahre ich, dass die beiden kein Geld für einen Guide ausgeben wollten. Noch immer beharren sie darauf, dass Trekking auch gut ohne geht und fragen mich etwas von oben herab, wie viele von „denen“ ich denn inzwischen im Schlepptau habe.

Sie beziehen sich dabei auf die traditionell gekleideten Frauen mit großen Tragekörben auf dem Rücken, die sich uns angeschlossen haben, sobald wir die schlammigen Reisterassen betraten. Eine von ihnen reicht mir die Hand, wenn es rutschig wird und ich ins Stocken komme, weil ich nicht sicher bin, wohin ich meine Füße setzen kann. Sie schenkt mir ein Pferd aus Hanfgras.

Ich bin naiv und freue mich über die Hilfestellungen und netten Gesten. Nur um ernüchtert festzustellen, dass diese Freundlichkeit mit einer klaren Erwartung verbunden ist: An einem Aussichtspunkt führt sie mich an einen Verkaufsstand und bittet mich, ihr eine Jacke zu kaufen. Da fällt es mir dann natürlich wie Schuppen von den Augen. Die Jacke tauscht sie dann sicher bei der nächsten Gelegenheit zurück, weil hier offensichtlich alle zusammen arbeiten, um Geld an uns zu verdienen. Nettigkeit hin oder her, ich fühle mich veräppelt und kaufe gar nichts. Auch nicht bei der dritten eindringlichen Nachfrage. Und erst recht nicht, als sie beleidigt von dannen zieht.

Ich verstehe schon, dass sich die Frauen hier alle gegenseitig unterstützen und dass jede irgendwie vom Tourismus profitieren möchte. Aber ich nehme es Ly schon ein bisschen übel, dass sie diese Masche duldet. Ich bin down und kann ihr nach diesem Vorfall leider nicht mehr vertrauen, obwohl sie sonst einen guten Job macht.

Das gehört eben auch zur Realität, wenn man in Ländern wie Vietnam reist. Das Pferd aus Hanfgras steht gut sichtbar in meinem Wohnzimmer. Es erinnert mich daran, Menschen gegenüber immer offen zu sein, aber niemals naiv.

Der touristische Eindruck geht auch beim Mittags-Stopp in Lao Cai weiter. Wir kehren zusammen mit vielen anderen, auch großen Gruppen anderer Veranstalter, in einem Restaurant ein. Das Essen ist zwar lecker, lässt aber auf sich warten, da die Gruppen priorisiert werden. Meine Guide setzt sich nicht zu mir, sondern zu den anderen Guides, was ich etwas schade finde. Während ich dort inmitten der Gruppen allein auf dem Präsentierteller sitze, schnappe ich mir kurzerhand einen herrenlosen Ingwer-Limetten-Tee, den jemand bestellt, aber nicht abgeholt hat. Heißer Tee hat sich noch nie so gut angefühlt. Die Kälte fängt an, einem in die Knochen zu kriechen, sobald man aufhört, sich zu bewegen.

Der Rest der Wanderung am ersten Tag unserer Tour verläuft friedlich. Die Ausnahme: Wir passieren imposante Wasserbüffel, die am und in unserem Weg stehen. Und eine brutal mit einem Stein erschlagene Schlange, die wohl zur falschen Zeit am falschen Ort gewesen ist. Ich erfahre von Ly viele interessante Fakten über das Leben der ethnischen Minderheiten in den Bergdörfern:

  • Die Anfertigung der traditionellen Kleider aus Hanf dauert ein ganzes Jahr. An den Abenden in unserem Homestay sehen wir unsere Guides gemeinsam um ein Feuer sitzen und an den aufwändigen Stoffen arbeiten. Die kostbare Tracht wird nur zu besonderen Anlässen getragen.
  • Ein solcher Anlass ist Chinese New Year, in Vietnam Tết genannt. Zu dieser Feierlichkeit werden in den Dörfern bisweilen 100-150 Kilo schwere Schweine geschlachtet. Das nicht verzehrte Fleisch wird getrocknet und ernährt die Bewohner:innen für bis zu sechs Monate.
  • Der Reis, der hier in großen Mengen angebaut wird, reicht nur aus, um die Dorfbewohner:innen zu ernähren. Die Felder werfen aber nicht genug ab, um mehr zu produzieren und Gewinne durch den Verkauf zu erwirtschaften. Im Winter werden Mais und Kohl auf den Feldern angebaut.
  • Trotz guten Einkommens geniest Ly lange nicht dieselben Privilegien wie ich. Es ist für sie undenkbar zu reisen, auch nicht innerhalb Vietnams. Und ihr ältester Junge, der bald die Schule abschließt, wird mit größter Wahrscheinlichkeit im Tourismus arbeiten. Er würde zwar gerne studieren, doch dafür müsste er nach Hanoi ziehen und das kann sich die Familie nicht leisten.
  • Menschen wurden hier lange Zeit in den Reisfeldern beerdigt. Beim genauen Hinsehen, werden die hügeligen Gräber in den Terassen kenntlich. Heute finden die Menschen in den Bambuswäldern ihre letzte Ruhe, da die Dörfer stark angewachsen sind und es schlichtweg keinen Platz mehr für Begräbnisse in den Feldern gibt.

Mir kommt wieder das deutsche Paar vom Vormittag in den Sinn: Niemand erzählt mir, dass er auf eigene Faust, solch interessante Einblicke ins Leben der Einheimischen bekommt. Wir passieren Bäume mit dicken, grünen Papayas und Bananen-Stauden, Sträucher an denen grüner Tee, Birnen und Pomelos wachsen und ich lerne den Unterschied zwischen Süßkartoffeln und Maniok, die hier als Cassava oder yam potatoes bezeichnet werden.

Das Tinh Hong Sapa Homestay, in dem wir uns mit unseren Guides am Abend einfinden, bietet Annehmlichkeiten, die ich nach einem anstrengenden Wandertag in Nässe, Kälte und Schlamm sehr zu schätzen weiß: Ein Doppelzimmer für mich alleine ohne Aufpreis – das Highlight jede:r Alleinreisenden. Eine Heizdecke im Bett. Eine Dusche mit heißem Wasser. Und sogar einen Föhn! Von letzterem mache ich ausgiebig Gebrauch, nachdem wir uns an einer Feuerschale aufgewärmt haben. Mit Tee, vietnamesischem Kaffee und einer Pomelo, die unsere Guides liebevoll für uns zerlegen.

Ich genieße, dass wir vor dem Abendessen ein paar Stunden Freizeit haben und schlendere durch die Nachbarschaft.

Good to know: Die loco-bakery ist ein wunderbarer Ort, an dem sich Traveller versammeln, die bei köstlichem Kaffee (mit frischer Milch!), Kuchen und Bananenbrot durchatmen und die Erlebnisse des Tages verdauen möchten. Ich war dort zwei Mal und habe unter anderem einen Stromausfall mit der süßen Mitarbeiterin dort erlebt, als ich die einzige Gästin war. Ein schöner, intimer aber auch befremdlicher Moment, der uns in der Dunkelheit unter improvisiertem Licht aller Sprachbarrieren und Schüchternheit zum trotz sofort hat zusammenrücken lassen.

Kohlenhydratspeicher nach dem Wandern wieder auffüllen

Zum Abendessen versammeln die Holländer:innen, der stille Asiate (der wie ich jetzt erfahre, aus Hong Kong kommt) ein italienisches Pärchen (Luca aus Lucca) und ich uns im Aufenthaltsraum und machen uns hungrig über das opulente Abendessen her. Auch für mich als einzige Vegetarierin ist mehr als genug Variation dabei. Wir sind ausgehungert und inhalieren das Essen mit beachtlicher Geschwindigkeit.

Für die Holländer:innen gibt es danach eine Runde happy water. Im Grunde ist das selbstgebrannter Schnaps, von dem die Einheimischen wohl leider gelernt haben, dass er uns Westler durch die Bank alle happy macht. Ohne Zweifel ein Erbe der Party-Backpacker, die sich zuhauf hier in Vietnam herumtreiben – darüber könnt ihr mehr im nächsten Beitrag zum Ha Giang Loop erfahren. Ich wette, für die einheimischen Frauen schickt sich das Herunterstürzen von Spirituosen traditionell so gar nicht. Und ich finde es traurig, dass sie es trotzdem tun, um uns einen guten Service zu bieten.

Ich rolle ohne happy water, aber dennoch glückselig in mein Bett. Mit zwei Decken aus zwei Betten, Mütze, Schal und der Heizdecke auf höchster Stufe. Das traditionelle Haus hat keine Heizung und es ist so kalt, dass ich meinen eigenen Atem sehen kann, während ich im Bett liege!

Die Schlafsituation

Tag zwei: Auf Büffelpfaden den Berg hinauf

Wer es durch die kalte Nacht geschafft hat, wird am nächsten Morgen mit Pfannkuchen zum Frühstück belohnt. Dazu gibt es köstlich süße Ananas und Bananen. Ich fühle mich erholt – kein Wunder nach 10 Stunden Schlaf, die mein Körper offenbar dringend gebraucht hat.

Good to know: Ausschlafen ist in Vietnam ein Ding der Unmöglichkeit. In den Städten, in denen rund um die Uhr Halligalli herrscht, sowieso nicht. Und auch hier am Land stehen die Leute früh auf. Und mit ihnen ihre Tiere. Vor meinem Fenster startet morgens um sieben Uhr ernsthaft eine Baustelle. Unter den Lärm des Presslufthammers mischt sich ein herzzerreisend jammernder Hundewelpe, der mein Mitleid erregt, obwohl ich ihn noch nicht einmal gesehen habe. Wie gut, dass ich Frühaufsteherin bin.

Die heutige Wanderung gehen ich und Ly alleine und es bringt mich körperlich an meine Grenzen. Die Holländerinnen laufen eine einfachere Strecke zum selben Ziel, da sich eine von ihnen beim Ausrutschen am Vortag das Knie verdeht hat.

Beim beschwerlichen Weg den Berg hinauf kämpfe ich mit Frust. Genusswandern ist das hier wirklich nicht. Wir gehen auf einem Büffelpfad, der in keinster Weise ausgebaut ist und sich durch den Regen über Nacht in eine Schlammpiste verwandelt hat. Ich kämpfe mit meinem Ego während Ly leichten Fußes in ihren Gummistiefeln vor mir marschiert. In einer Hand ihr Smartphone, in der anderen eine Plastiktüte mit rohen Eiern für unser Mittagessen.

Dieses skurrille Bild bringt mir den Humor zurück. Ich kann nicht anders als die Vietnamesen zu bewundern. Die Menschen arbeiten noch wirklich körperlich und sind wahnsinnig robust. Unsere westlichen Körper sind dagegen geradezu verkümmert. Dieser Eindruck wird sich für mich noch viele Male auf meiner Reise bestätigen.

Ly händigt mir einen Bambus-Stock aus, der ein wahrer Lebensretter ist. Dass ich nicht ausrutsche ist sicher auch ihren Anweisungen geschuldet, die von careful slippery über small steps here bis hin zu don’t step on the moss reichen.

Endlich oben angekommen, treffen wir mit den Holländerinnen, deren Guide und der Familie eines local homes zusammen. Wir sitzen um ein Lagerfeuer und wärmen uns, bevor die Guides und unsere Gastgeberin darauf für uns kochen. Das lernen die Mädchen hier übrigens bereits im Alter von zehn Jahren. Man vergleiche die Student:innen hierzulande, die nach dem Ausziehen erst einmal wochenlang nur Tiefkühl-Pizza essen, weil sie nicht wissen, wie man simple Gerichte zubereitet. Zu denen habe ich im Übrigen auch gehört, trotz beherzter Bemühungen meiner Mutter. Oder man denke an die Berufstätigen, die sich fertige Kochboxen bestellen, weil sie im stressigen Alltag nicht einmal zum Einkaufen kommen. Ich frage mich, was die Hmong Frauen sich wohl denken würden, wenn sie wüssten, wie verwöhnt wir in Europa sind.

Das Erlebnis auf dem Berg ist eindrücklich. Es zeigt mir ein weiteres Mal, dass Menschen aller Nationen und Tiere dieselben Bedürfnisse haben. Gemeinsam um ein Feuer zu sitzen, hat etwas Verbindendes und sehr Ursprüngliches. So haben wir Menschen das schon in der Steinzeit gemacht. Und es funktioniert auch heute noch.

Eine Katze sichert sich einen Logenplatz in meinem Schoß. Ein Hund streckt sich genüsslich neben dem Feuer aus und beginnt seelig zu dösen. Beide Tiere betteln nahezu um Liebe. Die Katze wird ab und zu auch von Ly gestreichelt. Doch den Hund fasst niemand an. Er sei schmutzig und wird nie gewaschen, da er draußen lebt und nicht als Haustier gesehen wird. Die Tiere bekommen übrig gebliebenen Reis zum Fressen – kein Sheba oder Pedigree.

Uns zaubern die Hmong Frauen aus Eiern und Wasserspinat mit Ingwer das einfachste und geschmackvollste Essen. Dazu gibt es eine Soße aus Chilies, Knoblauch und Zwiebeln, in die Omelette und Spinat eingetunkt werden. Und natürlich: Reis aus der Region. Mit uns am Feuer sitzt ein Junge aus dem Bergdorf, der eine Halskette von einem Schamanen trägt. Uns wird erzählt, dass diese sein Wachstum begünstigen soll. Der Junge ärgert die arme Katze, trägt offene Plastikschuhe und scheint trotz eisiger Temperaturen nicht darin zu frieren.

Wir hören die haarsträubende Geschichte, dass er und ein Freund in der Dorfschule vergessen und eingesperrt wurden. Das ganze Dorf war auf den Beinen und hat vier Tage lang nach den beiden gesucht. Alle vermuteten bereits, die beiden Jungen wären in den Fluss gestützt und ertrunken. Sogar das Militär wurde gerufen, um bei der großangelegten Suche zu helfen. Die Soldaten wollte man in der Schule beherbergen und sperrte sie deshalb wieder auf. Erst dadurch fand man die beiden Jungen, die sich mit dem Wasser aus dem Spülkasten der Toilette am Leben gehalten hatten.

Nach der Mittagspause gestatte ich mir, statt in einem noch einfacheren local home, auch heute Nacht wieder im Homestay zu schlafen. Die Holländerinnen und auch Ly geben mir einen freundlichen Anstoß dazu. Es gäbe viele Leute, die sich spontan umentscheiden. Und ich verstehe warum. Ich werfe meinen Stolz über Bord und gestehe mir zu: Ich möchte nicht noch einfacher nächtigen. Der Gedanke an die warme Dusche und die Heizdecke fühlt sich nahezu paradiesisch an und alles andere wie eine Tortur.

Auch verzichte ich beim Rückweg auf einen beschwerlichen Abstieg zurück ins Dorf und schließe mich den Holländerinnen an. Es fühlt sich gut an, Teil einer Gruppe zu sein. Die Guide der beiden ist extrovertiert und sorgt dafür, dass auch Ly etwas mehr aus sich herauskommt. Wir unterstützen uns gegenseitig, haben Spaß, machen Bilder von unserem Überlebenskampf und gehen mit Rücksicht auf die Knieverletzung der Holländerin sehr langsam und behutsam zurück nach Lao Cai.

Tag drei: Klare Sicht und Bambuswälder

Nach einer weiteren Nacht mit tiefem, erholsamen Schlaf und einem letzten Pfannkuchen-Frühstück mit der Truppe geht es auf die dritte Tour meines Trekking-Abenteuers. Der Weg ist vergleichweise kurz und führt durch einen Bambuswald. Das Wetter beschenkt mich heute mit einer Regenpause und recht klarer Sicht auf Sapas wunderschöne Reisterassen. Das erste Mal seit Tagen hole ich meine Kamera aus dem Rucksack und mache aktiv Bilder. Ich ahne, wie atemberaubend die Terassen im Sommer sein müssen, wenn alles grün ist und der Reis in voller Blüte steht.

Mein Körper dankt dafür, dass der Weg heute einfach ist. Meine Glieder sind müde, mein Hals geschwollen und ich hüstele leicht. Da wir nicht auf Schritt und Tritt achten müssen, haben wir mehr Zeit uns zu unterhalten. Ich habe das Gefühl, Ly taut mir gegenüber nun wirklich auf. Sie berichtet von Erdrutschen nach starken Regenfällen, die es nur wenige Wochen zuvor in der Region gegeben hat und die viele Opfer gefordert haben. Wir sehen die Spuren noch an den Berghängen.

Bald kommen wir zurück auf das Thema Touristen. Ly berichtet von gebrochenen Beinen und ramponierten Körpern der Touris, die in Eigenregie auf Motorrädern in Vietnam unterwegs sind. Von einem Kerl, der in bitterer Kälte in einem Feld übernachten musste, weil er allein unterwegs gewesen war und sich verirrt hatte. Und einem Touristen aus Großbrittannien, der meinte er kann den Fansipan besteigen, indem er parallel zur Seilbahn den Berghang hochkraxelt – obwohl es dort gar keinen befestigten Weg gibt. Ich habe die Geschichte im Homestay gegoogelt und das Ganze nahm leider ein fatales Ende.

Meine Tour hingegen endet sicher mit dem Überqueren einer Bambus-Brücke und einem leckeren Mittagessen, das ein sympathischer und sehr engagierter Mann in einem local home für uns zubereitet. Ly teilt mittlerweile zu meiner Freude auch die Mahlzeiten mit mir. Wir sind in einem Dorf der Dao angekommen, die besonders farbenfrohe traditionelle Kleidung tragen und für ihre rote Kopfbedeckung bekannt sind.

Ich bin erstaunt: Die Menschen hier sind Christen! Wir kommen an einer katholischen Kirche vorbei und es herrscht geschäftiges Treiben. Ich hatte gar nicht realisiert, dass heute bereits der letzte Tag vor Heiligabend ist. Männer transportieren ganze Tische auf ihren Motorrädern den Berghang hinauf, da sie aus diesem Anlass ein großes Festmahl in der Kirche vorbereiten.

Katholische Kirche und Tisch-Transport

Über einen Sammelpunkt geht es mit dem Minibus zurück nach Sapa und zum Büro der Sisters. Die erste Amtshandlung: Schuhe mit einem Eimer Wasser und einer Bürste von drei Tagen Schlamm befreien.

Die zweite: Ein ordentliches Trinkgeld für Ly zusammenkratzen. Die dritte und vierte: Meinen Körper im Eden Spa wiederherstellen lassen und im Thong Dong Vegan warmes, nahrhaftes Essen schlemmen.

Fazit: Herausforderungen und kulturelle Tiefe

Die harschen Temperaturen im Dezember haben meinen Aufenthalt in Sapa zeitweise zu einem echten survival trip gemacht. Es bleibt der Wunsch, im Sommer zurückzukehren, um die beeindruckende Natur der Region mehr genießen zu können. Dennoch: Ich habe die Umstände genommen, wie sie sind und mich nicht groß aufgeregt. Ich wusste ja vorher, wie das Wetter zu dieser Jahreszeit im Norden sein würde und habe mich bewusst entschieden, trotzdem in diesen Teil Vietnams zu reisen.

Es war eine heilsame Erfahrung, zu verstehen, wie behütet wir zuhause eigentlich in unseren warmen, trockenen und schallisolierten Wohnungen leben. Mit unbegrenzt warmem Wasser auf Knopfdruck und Küchengeräten statt offenen Feuerstellen. Mit Supermärkten, die alle erdenklichen Waren saisonunabhängig und im Überfluss bereit halten.

Das eigentlich Eindrückliche waren nicht etwa tolle Landschaften oder Bilder vor beeindruckender Kulisse. Es waren die Momente mit den Einheimischen, die uns für drei Tage an ihrem Alltag haben teilhaben lassen und mir wieder einmal gezeigt haben: Im Kern sind Mensch, Tier und Natur doch alle eins.

Verfasst von:

Hallo! Mein Name ist Daniela. Ich arbeite im Marketing und lebe in München. Wenn ich nicht gerade arbeite oder reise, übe ich traditionelle Kampfkunst, Yoga oder mache Wanderungen in den bayerischen Voralpen. Schön, dass du hier bist und Teil meines Weges sein möchtest.

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